HONDA CB 550 SuperSport

Old school Rock & Roll

Schwarzes Leder, betörender Motorensound und gerade dabei die 100 Meilen pro Stunde zu brechen. So könnte man sich das Werbeanzeige für diese Honda CB 550 SuperSport vorstellen. Inspiration für dieses Projekt kam von dem Erscheinungsbild der Maschinen aus den Anfängen der englischen Cafe Racer Subkultur. Die klare Linienführung, der lange Benzintank und die tief gesetzten Stummellenker greifen die Ästhetik und die zeitlose Anziehungskraft dieser klassischen Motorräder auf.

Es sollte ein leichtes und erschwingliches Motorrad werden – eine Honda CB 550 SuperSport als Basis schien dafür perfekt. Das Ergebnis? Zeitloses, sportliches Design trifft auf unkomplizierte, solide Technik und sorgt gepaart mit optimierten Fahrwerkskomponenten für ein dynamisches Fahrerlebnis.

MOTORCYCLE SPECS:

Basis: Honda CB 550 F (1976)
4-Zylinder in Reihe, SOHC, 2 Ventile pro Zylinder
Leistung: 50PS (8500 U/Min)
Drehmoment: 44 Nm (7400 U/Min)
Gemischaufbereitung: 4x 22mm Keihin Vergaser
Zündung: Elektronisch, Dynatek
Bremsen: Doppelscheiben vorne, Trommel hinten
Gewicht: 185kg trocken

DESIGN:

Die geduckte Frontpartie mit gelben Scheinwerferglas ist markant, dahinter der voluminöse Benzintank und der Rennhöcker, die Motorrad optisch in die Länge ziehen. Das Rahmendreieck wurde von sämtlichen Anbauteilen befreit und unterstreicht damit die pure Ästhetik klassischer Motorräder. Der aus den 1970er Jahre stammende Stahltank mit 24 Liter Fassungsvermögen, ist stilistisch den MV Agusta Werksrennmaschinen nachempfunden. Er wurde komplett chemisch entlackt, anschließend innerlich versiegelt und äußerlich in ein dezentes Anthrazit gehüllt. Kontrastiert wird die Farbe mit mit einem breiten Mittelstreifen, samt feiner Linierung in einem edlem Perlmut-Weiß-Farbton mit Metallic-Effekt. Diese Farbe wurde auch auf den originalen Honda Metall-Tanklogos wieder aufgegriffen. Die abschließende Klarlackschicht verleiht der Lackierung schließlich die nötige Intensitität und Tiefe. Das Heck stammt unverwechselbar von einer Ducati Super Sport und fügt sich perfekt in die Linienführung ein. Der einlackierte Schriftzug am Heck lässt keine Zweifel offen, um welches Modell es sich hier handelt. Bei soviel Eleganz darf am Sitzpolster nicht gespart werden. Ein Profi-Polsterer fertigte das Sitzpolster unter Verwendung von schwarzem Leder. Veredelt wird die 550 Super Sport mit vereinzelten Kupferapplikationen.

Antrieb:

Blickfang an diesem Honda SuperSport Cafe Racer ist zweifellos der Vierzylinder-Reihenmotor. Tiefes Schwarz und polierte Details dominieren das Erscheinungsbild. Der Motor wurde mit einem temparaturfesten Lack geschwärzt. Lediglich die oberen Kühlrippen blitzen blank hervor. Die Seitendeckel des Motors sind kunststoffbeschichtet. Ventil- und Nockenwellendeckel, sowie die Abdeckungen für die Zündung und Lichtmaschine sind handpoliert. Die Ansaugrichter der Keihin Vergaser sind aus Aluminium CNC gefertigt. Aus technischer Sicht wurde der Motor weitestgehend auf Serienstand belassen. Neu aufgebaut und mit neuen Verschleißteilen versehen, wird der solide Honda-Motor auch die nächsten Jahre problemlos seine Arbeit verrichten. Die vier Keihin Vergaser wurden überholt und können nun durch stilechte, CNC gefräste Ansaugtrichter atmen. Entsprechend der geänderten Luftverhältnisse wurden sie penibelst neu abgestimmt. Gut 50PS liegen bei 8.500 U/Min an, dazu drückt ein maximales Drehmoment von 44 Nm bei 7400 U/Min. Damit auch der Ton stimmt, wurde auf den handgemacht 4-in-1 Krümmer ein wunderschöner, kurzer Dämpfer im Megaphon-Stil angebracht. Die elektronische Zündung sowie Performance Zündspulen stammen von Dynatek. Die Kupplungsfedern wurden gegen stärkere getauscht und die Übersetzung etwas kleiner gewählt.

RAHMEN & FAHRWERK

Der Honda Doppelschleifen-Stahlrohrrahmen wurde befreit von allem, was nicht der Sache nicht unbedingt zweckdienlich, danach entlackt und schwarz beschichtet. Die Serienbereifung musste wunderschönen 18″ Hochschulterfelgen mit Niro-Speichen und schwarz beschichter Radnabe weichen. Die Seriengabel mit 35mm Standrohrdurchmesser ist mit progressiven Federn straffer abgestimmt und sorgt dank der handgefertigten Gabelstabilisator, der über den ebenso handgefertigten Kotflügel angebracht ist, für mehr Stabilität. Um dem Motorrad ein optisches tieferes Erscheinungsbild zu geben und auch dem Fahrwerk mehr Agilität einzuhauchen, wurde die Gabel 30mm durch die Gabelbrücke gesteckt. Optisch fallen auch die hochwertigen, einstellbaren Corte & Cosso Federbeine in giftigen Rot auf. Das Fahrwerk ist damit sportlich-straff, präzise und agil. Einen großen Schritt nach vorne in Sachen Bremsen bringt der Einsatz einer zweiten Bremsscheibe. Die beiden Honda Einkolben-schwenksattel werden von einer Brembo-Bremspumpe betätigt. Die hintere Trommelbremse ist hochglanzpoliert und mit Belüftungslöchern unter einem dezentem, in einem Kupferblechrahmen eingefassten Gitter, versehen. Durch das freie Rahmendreieck hat man nicht nur ein wunderbare Sicht auf die 4 Einzelvergaser, sondern auch auf die aus Alu handgefertigte Hinterradabdeckung. Den letzten sportlichen Schliff bekommt die 550 SuperSport durch die zurückverlegte Raask Fußrastenanlage aus den 1970er Jahren.

ARMATUREN UND ELEKTRIK:

Klare Linien auch unterm Blech. Die Elektrikkomponenten sind sauber unter der Sitzbank angebracht – die Batterie leicht zugänglich unter dem mit zwei Schrauben abnehmbaren Höcker. Der abgespeckte, neu angefertigte Kabelbaum verbindet die Komponenten fast unsichtbar miteinander. Mit besonders viel Detailsverliebtheit wurde die Tacho/Drehzahlmesserkombination gebaut. In dem originalen, analogen Drehzahlmesser ist ein digitales Display für die Geschwindigkeitmessung integriert. Über einen kleinen Schalter kann auf Gesamtkilometerstand bzw. Tageskilometerstand umgeschaltet werden. Vier kleine LEDs geben dem Fahrer Auskunft über Leerlauf, Öldruck, Fernlicht und Ladefunktion der Lichtmaschine. Hervorzuheben ist auch die in den Höcker integrierte, handgefertigte Rück-/Bremslichtkombination, die mit einem Kupferrahmen eingefasst ist und sich damit perfekt in die Optik integriert.

Fahrerlebnis

Und wie fährt sich die Schöne? Wie ein Cafe Racer im besten Sinne. Das Fahrwerk ist sehr straff und sportlich abgestimmt. Durch die Lenkerstummel ist die Fahrposition nach vorn geneigt und fördert das Handling. Durch das reduzierte Gewicht und das optimierte Fahrwerk ist es eine Freude, sie in den kurvigen Landstraßen von der einen Seite auf die andere umzulegen.

Der Vierzylinder ist in jedem Fall ein Wonne. Er geht gut von unten raus, hämmert einem in der Mitte ein kräftiges Stakkato ins Ohr und legt oben rum noch mal deutlich zu. In den Klang-Cocktail aus Mechanik und Schalldämpfung mischt sich dann noch das satte Schlurfen der vier Einzelvergaser, wenn der Gaszug gespannt wird.